Der Kutschenitza-Bach ist ein Grenzbach zwischen der Steiermark und dem Nachbarstaat Slowenien. Im flachen Bachbett steht zumeist das Wasser knöchelhoch, sodass sich dort stelzwurzelige Schwarzerlen ausbilden und einen wildverwachsenen Erlenbruchwald formen – ein schattenspendendes Eldorado für Frösche, Wasserschnecken und Schilfbewohner. Das 4.411 m2 große Bachuferstück samt Hochstaudenflur, das 2013 mit dm-Mitteln angekauft wurde, befindet sich in der Gemeinde St. Anna am Aigen, am Süd-Ost-Eck Österreichs und zählt zur besonderen Landschaft der „Grabenlandbäche“ der Steiermark.
Hier treffen zwei regionale Bachläufe aneinander, die eine markante Y-Form bilden und als „geschützte Ökozelle“ inmitten einer großflächigen und intensiv genutzten Maisanbaulandschaft liegen. Herbstzeitlose und Lerchensporn – die wichtigste Futterpflanze der Raupen des Schwarzen Apollos – wachsen hier.
Das Bachgrundstück samt Feuchtwiesen ist auch Teil des Grünen Bandes Europas – u.a. findet man auf ihr auch einen internationalen Grenzstein, der die Staatenlinie zwischen Österreich und Slowenien markiert. Die Flächen sind damit ein weiterer wichtiger Puzzleteil im ehemaligen Eisernen Vorhang, der künftig als Biotopverbund dienen soll: Denn nur mit der Wieder-Vernetzung von Lebensräumen kann man den Verlust der biologischen Vielfalt wirksam bekämpfen!
Um den Artenreichtum in dem klimatisch sehr begünstigten Gebiet weiter zu erhöhen, wird der | naturschutzbund | Steiermark unter kompletten Düngeverzicht die Feuchtwiesen nach ökologischen Kriterien bewirtschaften.