Schluchtwald Hobelsberg (Oberösterreich)
Der Schluchtwald Hobelsberg liegt in der Gemeinde Frankenburg im Bezirk Vöcklabruck, befindet sich im Eigentum des | naturschutzbund | Oberösterreich und wird seit 2005 betreut.
Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und der hohen Niederschlagsmenge hat sich am Hobelsberg ein Schluchtwald etabliert. Es ist dies einer der wenigen naturnahen außeralpinen Schluchtwälder in Oberösterreich.
© Roman Türek
© Claudia Leitner
© Josef Wadl
© Claudia Leitner
© Claudia Leitner
Esche (Fraxinus excelsior), Berg-Ulme (Ulmus glabra), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) bilden hier neben der Buche und anderen Baumarten einen Hochwald mit reichhaltiger Krautschicht aus. Dadurch hebt sich die Fläche von den weit verbreiteten und meist intensiv genutzten Fichtenwäldern des Kobernaußer- und Hausruckwaldes ab. Stellenweise sind aber auch auf der als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Fläche Fichtenbestände vorhanden. Markant ist auf der ca. 4,1 ha großen Waldfläche ein fast senkrechter Schotterabbruch. Hier ist das Konglomerat aus Silikatgeröll, das mit kalkhaltigem Material verfestigt ist, gut zu sehen. Dieser Abbruch mit seinen besonderen Standortbedingungen bietet unter anderem Dreischnittigem Baldrian (Valeriana tripteris), Buntem Reitgras (Calamagrostis varia) und Hirschzunge (Asplenium scolopendrium) einen Lebensraum. Diese Pflanzenarten haben ihren Verbreitungsschwerpunkt in Oberösterreich in den Kalkalpen und sind ansonsten selten. Am Hangfuß befindet sich ein großer Bestand der Wilden Mondviole (Lunaria rediviva).
Erhaltenswert ist hier in erster Linie der außergewöhnliche Schluchtwald als Lebensraumtyp mit dem großen Bestand der Wilden Mondviole (Lunaria rediviva) sowie den außeralpin seltenen Arten Dreischnittiger Baldrian (Valeriana tripteris), Buntes Reitgras (Calamagrostis varia), Hirschzunge (Asplenium scolopendrium) sowie verschiedenen Amphibienarten wie der Gelbbauchunke (Bombina variegata) und dem Feuersalamander (Salamandra salamandra).
Schutz und Management
Die Erhaltung des Schluchtwaldes mit hohem Totholzanteil sowie Etablierung einer standortgerechten Waldgesellschaft, wo diese noch nicht vorhanden ist, sind hier die besonderen Ziele.
Dort, wo noch Fichten (Picea abies) dominierte Bestände vorhanden sind, werden diese in den nächsten Jahren entfernt, damit ein standortgerechter Mischwald aufkommen kann. Auf den restlichen Flächen sind keine Eingriffe geplant, außer es ist für die Sicherheit auf den Wegen notwendig. Durch außer Nutzungstellung soll der Totholzgehalt weiter erhöht werden.
© Stiftung für Natur