Remise Leonding (Oberösterreich)
© Claudia Leitner
© Claudia Leitner
© Elise Speta
© David Priller
© Josef Limberger
© Claudia Leitner
Im Jahre 2011 stellte die Gemeinde Leonding dem | naturschutzbund | Oberösterreich eine ca. 5000 m2 große Fläche zur Verfügung. Diese wurde früher als Acker genutzt und war bei der Übernahme durch den Naturschutzbund ohne Bewuchs. Da artenreiche Magerwiesen hochgradig bedroht und im oberösterreichischen Zentralraum nur mehr in kleinen Resten vorhanden sind, soll die Remise durch das Einbringen von Arten mittels Heublumensaat sowie jährlicher Mahd in einen solchen Lebensraum umgewandelt werden.
Aufgrund der durchgeführten Managementmaßnahmen konnten erste Erfolge, wie das Aufkommen der in Oberösterreich gefährdeten Kleinen Wachsblume (Cerinthe minor), verzeichnet werden. Der hier blühende Wundklee (Anthyllis vulneraria) ist eine Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten. Weitere Schutzgüter werden in den nächsten Jahren dazukommen.
Schutz und Management
Ziel auf der Fläche der Remise ist, dass sich eine artenreiche Wiese entwickelt, die Lebensraum für seltene Arten bietet.
Auf die Fläche wurde eine Schicht aus etwas magerem und lehmreichem Erdreich aufgebracht, damit diese nicht bzw. kaum mehr nach Norden geneigt ist, was für die Förderung bedrohter Pflanzenarten magerer Wiesen von Vorteil ist. 2011 wurden von nahe gelegenen Halbtrockenrasen Samen von der Kleinen Wachsblume (Cerinthe minor), Aufrechtem Ziest (Stachys recta), Roter Zaunrübe (Bryonia dioica), Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum) und anderen Arten gesammelt und hier ausgebracht. Zusätzlich wurde von der „Fuchsenmutter“, einem Halbtrockenrasen mit seltenen Arten, Mähgut aufgebracht, damit darin enthaltene Samen ausfallen und hier keimen können. Bei Bedarf werden diese Maßnahmen wiederholt. Für das Gelingen des Projekts ist in Zukunft eine extensive Bewirtschaftung mit Abtransport des Mähgutes unbedingt notwendig. Als weitere Managementmaßnahme wurde im Nordteil eine flache und wenige Quadratmeter große Mulde ausgehoben, die teilweise mit einer Folie versehen wurde. Diese Mulde, die nur zeitweise Wasser enthält, ist ein potenzielles Laichgewässer für Gelbbauchunke und Wechselkröte.
© Stiftung für Natur