Hangwald Oberbumberg (Oberösterreich)

Der Hangwald Oberbumberg liegt in der Gemeinde Niederkappel im Bezirk Rohrbach, befindet sich im Eigentum des | naturschutzbund | Oberösterreich und wird seit 2000 betreut. Es handelt sich um einen ca. 3,3 ha großen, nördlich der Donau gelegenen steilen und südexponierten Hangwald mit unterschiedlichen Vegetationseinheiten. Im oberen (nördlichen) Teil sind große Felskanzeln vorhanden. Auf dem hier flachgründigen und schlechtwüchsigen Boden stocken vorwiegend Trauben-Eichen (Quercus petraea) und Rot-Föhren (Pinus sylvestris) sowie ein Exemplar vom Gewöhnlichen Wacholder (Juniperus communis). Einige, hier nicht standortgerechte Fichten wachsen in diesem Bereich. Der Baumbestand ist aufgrund der Bodenverhältnisse sehr lückig. Auch die Bodenvegetation ist hier nur wenig ausgeprägt. Dadurch kann sich die Bodenoberfläche durch die Sonneneinstrahlung stark erwärmen, was einer Reihe seltener Arten zugutekommt. Totholz befindet sich in diesem Bereich ebenfalls.

Hangabwärts nehmen die Tiefgründigkeit des Bodens und damit die Wüchsigkeit der Bäume zu. Damit verändert sich auch die Artenzusammensetzung des Bestandes. Rot-Buchen (Fagus sylvatica), Hainbuchen (Carpinus betulus) und Winterlinden (Tilia cordata) dominieren im unteren Bereich.

Auf den felsdurchsetzten und stark besonnten Bereichen sind regelmäßig Smaragdeidechsen zu finden. Diese größte heimische Eidechse ist in Oberösterreich auf wenige Stellen im Donautal und einiger Seitentäler beschränkt. Eine große Besonderheit ist der Steppengrashüpfer (Chorthippus vagans). Es handelt sich hier um das westlichste bekannte Vorkommen in Oberösterreich. Die sonnenexponierte und äußerst warme Lage ist der Grund, dass hier seltene Totholzbewohner, vor allem verschiedene Bockkäferarten wie der Gefleckte Halsbock (Anoplodera sexguttata), leben.

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Johannes Gepp

Schutz und Management
Es soll ein standortgerechter Mischwald mit hohem Totholzanteil sowie ein stellenweise sehr lichter Bestandes als Lebensraum für wärmeliebende Arten erhalten werden.
Auf dem Großteil der Fläche erfolgen keinerlei Maßnahmen. Im oberen Teil werden die einzelnen hier stockenden Fichten entfernt. Zudem wird darauf geachtet, dass im mit Felsen durchsetzten Bereich der Bestand lückig bleibt. Sollten hier die Gehölze zunehmen, müsste deren Anzahl reduziert werden, damit seltene wärme- und lichtliebende Arten gefördert werden. Am nördlichen Waldrand befinden sich einige kleine Exemplare der nicht heimischen Robinie, die regelmäßig zurückgeschnitten werden. Da Robinien mit ihren Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden anreichern, was einer Düngung gleichkommt, und dadurch bedrohte Arten magerer Waldstandorte gefährden, sind sie aus naturschutzfachlicher Sicht ein großes Problem.
 
© Stiftung für Natur
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