Föhrenwald Grünberg (Oberösterreich)

Am Grünberg im Norden des Gemeindegebietes von Frankenburg am Hausruck befindet sich eines der ökologisch interessantesten Waldgebiete Oberösterreichs. Dieser einzigartige Wald wird von der Rotföhre (Pinus sylvestris) dominiert. Unter einer geringen Rohhumusauflage befindet sich eine mehrere Dezimeter dicke kalkfreie Bleichsandschicht. Dieser extrem nährstoffarme Boden führte zu einer hochmoorähnlichen Vegetation, obwohl keine Torfschicht vorhanden ist.

© Josef Limberger

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Josef Limberger

Flora und Fauna
Die Rotföhre bildet hier den größten zusammenhängenden Bestand im Hausruck. Das lichte Kronendach lässt im Gegensatz zum dunklen Fichtenforst dichten Unterwuchs aufkommen. Die dominierenden Arten sind die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Faulbaum (Rhamnus frangula), Besenheide (Calluna vulgaris), Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea) und Adlerfarn (Pteridium aquilinum). An einigen Stellen kommen auch seltene Arten wie Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum), Kleinfrüchtige Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) und Europäische Rosmarinheide (Andromeda polifolia) vor. Eine besondere Artenvielfalt kann auch bei Moosen, Pilzen und Flechten beobachtet werden. 

Naturliebhaber können diese floristischen Besonderheiten bei einem botanischen Rundweg, der durch das Naturschutzgebiet führt, beobachten. Seltene Tierarten wie eine große Population des Bergmolchs (Triturus alpestris), des Grasfrosches (Rana temporaria), der Gelbbauchunke (Bombina variegata) und der Bergeidechse (Zootoca vivipara) finden am Grünberg geeignete Lebensräume und Laichplätze.

Erhaltung und Bewahrung einer einzigartigen Waldgesellschaft
Leider dringen aus den angrenzenden Fichtenforsten aber vermehrt Fichten ein, weil der Nährstoffentzug durch die Nutzung des Unterwuchses als Einstreu für die Ställe der Bauern schon jahrzehntelang wegfällt. Der | naturschutzbund | OÖ betreut deshalb seit 1999 einen Teil des Kiefernwaldes im Ausmaß von 1 ha (2 Parzellen), die sich in seinem Eigentum befinden, um ihn durch geeignete Maßnahmen, die der Rotföhre zur Verjüngung helfen sollen, zu erhalten.

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