Feuchtwiesen in den Kremsauen (Oberösterreich)
Die Kremsauen liegen in der Gemeinde Nußdorf im Bezirk Kirchdorf und befinden sich seit 1990 im Eigentum des | naturschutzbund | Oberösterreich.
Die Flächen (ca. 2,5 ha) sind Teil eines größeren Feuchtgebietes, von dem die wertvollsten Bereiche als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurden. Der überwiegende Teil sind extensiv genutzte Feuchtwiesen. Der Rotbach, der das Gebiet durchfließt, überschwemmt regelmäßig die Flächen. Der Untergrund ist aufgrund des hohen Grundwasserstandes nass und stellenweise sumpfig. Gräben durchziehen die Wiesen. Sie sollen einerseits eine regelmäßige Bewirtschaftung ermöglichen und andererseits sind sie ein wichtiger Lebensraum. Im Gebiet befinden sich mehrere Hecken. Eine kleine Waldfläche sowie einzeln stehende Gehölze sind ebenfalls vorhanden. Kleine Bereiche sind nicht genutzte Hochstauden mit Brennnesseln (Urtica dioica) und anderen Arten.
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© Josef Limberger
© Josef Limberger
© Josef Limberger
Der Große Brachvogel (Numenius arquata) brütete von 1921 bis 2006 in diesem Gebiet. Durch Maßnahmen zur Verbesserung seines Lebensraumes soll wieder eine kleine Brutpopulation aufgebaut werden. Da die Nachwuchsrate am Welser Flugplatz sehr groß ist, könnte vor dort aus eine Wiederbesiedlung stattfinden. Der Wachtelkönig (Crex crex) wird immer wieder in den Kremsauen nachgewiesen. Vermutlich brütet er hier aber nur unregelmäßig. Das Gebiet ist ein wichtiger Rastplatz für die Bekassine (Gallinago gallinago). In einer Hochstaudenflur können auf den Pflanzen regelmäßig die kugeligen Nester der Zwergmaus (Micromys minutus) gefunden werden. In den Gräben wurde der Kammmolch (Triturus cristatus) mehrmals gesichtet. Unter den Insekten ist die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), eine Heuschreckenart größerer Feuchtgebiete, besonders hervorzuheben. Die seltene Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus) konnte im Gebiet mehrfach festgestellt werden. Ob diese überwiegend mediterrane Libellenart hier eine dauerhafte Population besitzt, ist derzeit unklar.
Schutz und Management
Der Schutz und die Förderung wiesenbrütender Vogelarten stehen hier im Vordergrund. Zusätzlich ist der Schutz weiterer seltener Feuchtwiesenarten (Pflanzen, Tiere) ein wesentliches Ziel.
Die Wiesen wurden bisher einmal im Sommer von Bauern gemäht. Aufgrund der Wüchsigkeit der Vegetation erfolgen Überlegungen, auf eine zweimalige Mahd umzustellen. Bei der ersten Mahd müsste dann darauf geachtet werden, dass auf der betroffenen Fläche keine Gelege von wiesenbrütenden Vogelarten vorhanden sind.
1999 wurde in einer Brennnesselflur (Urtica dioica) ein Teich mit großen Flachwasserzonen angelegt, der gleich darauf von Amphibien und verschiedensten Libellen besiedelt wurde.
Um das Gebiet für den Großen Brachvogel und andere Wiesenbrüter attraktiv zu gestalten wurden immer wieder Gehölze auf Stock gesetzt. Jetzt wurde ein größeres Projekt gestartet, bei dem nicht nur Gehölze in größerem Ausmaß umgeschnitten, sondern diese auch gerodet werden. Hierzu werden die Wurzelstöcke entfernt, um ein nachwachsen zu verhindern. Diese Bereiche sollen künftig gemäht werden, damit keine Gehölze aufkommen können. Der Vogelkundler und Naturführer Hans Uhl koordiniert dankenswerterweise die Pflegemaßnahmen.
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