Feuchtwiese Spital (Oberösterreich)
Die Feuchtwiese in Spital liegt in der Gemeinde Spital/Phyrn im Bezirk Kirchdorf und befindet sich seit 2000 in Pacht des | naturschutzbund | Oberösterreich. Der überwiegende Teil der ca. 0,7 ha großen Fläche ist eine artenreiche Feuchtwiese, an die im Osten ein Schilfbestand angrenzt. Von dort dringt das Schilf (Phragmites australis) in die gepachtete Fläche vor. Deshalb sind hier über weite Bereiche zerstreute Schilfhalme vorhanden.
© Johannes Neumayer
© Claudia Leitner
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Häufig sind höherwüchsige Arten wie Mädesüß (Filipendula ulmaria), Minzen (Mentha sp.) und Gilbweiderich (Lysimachia sp.) neben niedrigen Pflanzen wie Teufelsabbiss (Succisa pratensis), Orchideen und zahlreichen anderen Arten vorhanden. Verbreitet ist ebenfalls die eingeschleppte Riesen-Goldrute (Solidago gigantea), die aber kaum zur Blüte kommt. Westlich an die Feuchtwiese grenzt bei leicht ansteigendem Gelände eine Fettwiese, die derzeit ohne besonders seltene Arten ist.
Im feuchten Teil wachsen hier verschiedene Arten von Orchideen – Ständelwurz (Epipactis sp.) und Fingerwurz (Dactylorhiza sp.). Eine weitere seltene Art ist die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), die ebenfalls Feuchtgebiete benötigt. Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) und Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) sind zwei weitere Heuschreckenarten der Feuchtfläche.
Der Lebensraum Feuchtwiese stellt zudem ein eigenständiges Schutzgut dar und ist die Voraussetzung für das Überleben einer Vielzahl daran angepasster Arten.
Schutz und Management
Ziel ist die Erhaltung der Feuchtwiese mit ihren seltenen Arten durch extensive Bewirtschaftung sowie Aushagerung der angrenzenden Fettwiese.
Die Feuchtwiese wird jährlich einmal gemäht, wobei die Mahd bisher meist im September durchgeführt wurde. Das Schnittgut wird von der Fläche abtransportiert. Da sich das Schilf (Phragmites australis) vom Nachbargrundstück immer mehr hier ausdehnt und auch Hochstauden im Zunehmen sind, soll die Fläche künftig früher gemäht werden. Dadurch sollen diese hochwüchsigen Arten zugunsten niedrigwüchsiger und seltener Pflanzen zurückgedrängt werden.
Die Fettwiese dient als Puffer und wurde gepachtet, um zu verhindern dass diese Fläche weiterhin gedüngt wird und die Nährstoffe in die Feuchtwiese eindringen. Nährstoffeintrag würde in der Feuchtwiese zum Verschwinden der besonders seltenen Pflanzenarten führen. Derzeit wird die Fettwiese mehrmals im Jahr gemäht, aber nicht gedüngt, wodurch sie längerfristig aushagern wird und seltene Arten von der Umgebung einwandern werden.
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