Ahörndl Moor (Oberösterreich)

Vier Kilometer nördlich von Kopfing im Bezirk Schärding befindet sich das ca, 1,6 ha große Ahörndl-Moor, eines der letzten Moorreste einer einst großflächigen Moorlandschaft im Sauwald. Ab 1950 wurde hier der Großteil der Moorflächen entwässert und gedüngt um der Landwirtschaft einen höheren Ertrag zu bringen. Die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt dieser Lebensräume ging so zum größten Teil verloren. Das Moor befindet sich im Eigentum des | naturschutzbund | Oberösterreich und wird seit 1991 betreut.

© Claudia Leitner

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Im östlichen Teil findet sich ein relativ offener, gehölzarmer Bereich, hier herrscht das Große Pfeifengras (Molinia arundinacea) vor. Dichter Streufilz ist am Boden vorhanden. Die fehlende Durchnässung des oberen Bereichs des Torfkörpers führt dazu, dass die typische Hochmoorvegetation verschwindet und hier Rot-Föhre (Pinus sylvestris), Birken (Betula pubescens und Betula pendula) und Faulbaum (Frangula alnus) stocken. Auch gedeihen immer mehr Fichten (Picea abies) auf der ehemals gehölzfreien Fläche.

Das Ahörndl-Moor wurde früher als Streuwiese genutzt, heute ist diese bedingt durch Entwässerung und die Aufgabe der extensiven Nutzung als Brache anzusprechen. Die entwässernde Wirkung der randlichen Gräben gefährdet das Ahörndl-Moor akut in seinem Fortbestand. 

Durch die Entwässerungsgräben wird einerseits das aus den höheren Bereichen in das Moor einströmende Hangwasser vorzeitig abgeleitet, andererseits verursachen die Gräben auch eine Absenkung des mooreigenen Grundwasserspiegels.
 
Selten findet man Vertreter der einer typischen Moorvegetation wie die stark gefährdete Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), das Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum) und die standorttypischen Torfmoose (Sphagnum spp.). Vereinzelt ist der Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre) anzutreffen. Nur mit einem sehr geübten Auge und viel Glück kann man den Zweipünktigen Kreuzdornbock (Menesia bipunctata) beobachten. Dieser Käfer ist in seiner Entwicklung auf das Vorkommen des Faulbaums angewiesen. Der Nachweis im Ahörndl Moor gilt als Erstnachweis für Oberösterreich.
 
Schutz und Management
Umfangreiche Voruntersuchungen zur Topographie der Mooroberfläche und des mineralischen Untergrunds und zur Mächtigkeit der Torfschichten durch Sondierungen wurden bereits durchgeführt. Zusätzlich wurde ein hydrologisches Messnetz installiert. Mit Hilfe von Dauerpegeln konnten die Wasserspiegelschwankungen im Jahr 2003 festgehalten werden. Basierend auf den gesammelten Daten wird nun ein entsprechendes Sanierungskonzept ausgearbeitet. Neben dem Entfernen bzw. Reduzieren der Bäume und Sträucher auf der Fläche ist die Wiederaufnahme der extensiven Bewirtschaftung vorgesehen. Diese soll die Gehölze sowie das Pfeifengras zurück drängen und seltene Moorarten fördern. Eine Sanierung des Wasserhaushaltes durch Setzen von Grabensperren oder den Abtrag der obersten Torfschichten wird diskutiert. Momentan sind dies jedoch nur Pläne, da die Umsetzung des Sanierungskonzeptes einer Zustimmung durch die Grundnachbarn bedarf. Ziel ist es, die zentrale Moorfläche zu sanieren und die umliegenden Bereiche in eine Streuwiesenlandschaft umzuwandeln.
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