Uferwiesen am Reißbach (Niederösterreich)

Der Reißbach schlängelt sich südlich von Litschau durch das Natura 2000-Gebiet "Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft". Überflutungen und hoch stehendes Grundwasser lassen vielfältige und seltene Lebensräume entstehen. Der Reißbach, hier ein frei mäandrierendes Fließgewässer, wird über weite Strecken noch von Feuchtwiesen gesäumt. Größtenteils werden diese jedoch schon seit einigen Jahren nicht mehr gemäht und verbrachen zunehmend – oder sie wurden aufgeforstet. Der | naturschutzbund | hat 1991 mit mit dem Erwerb begonnen und konnte seinen Grundbesitz im Gebiet 2009 auf 0,95 ha (6 Parzellen) erweitern.

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© Günther Nowotny

Die Ufer des Baches sind gesäumt von Bruchweiden und Schwarzerlen. Entlang der nahegelegenen Bahnstrecke breitet sich ein farbenfroher Teppich aus Besenheide und Ginster aus. Auch der gefährdete Weiden-Spierstrauch findet hier einen geeigneten Lebensraum. Je nach Wasserstand gedeihen unterschiedliche andere Pflanzengesellschaften wie Pfeifengras-Wiesen, Brachen mit Seegrassegge und Rasenschmiele, Seggensümpfe oder Mädesüß-Staudengesellschaften.

Der Reißbach ist auch Heimat des Wappentiers des Naturschutzbundes: Der Fischotter bevorzugt natürliche Bachläufe und Fischbestände, die er nach umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen (LIFE-Projekt) hier findet. Auch das Paarungstrommeln der stark gefährdeten Sumpfschrecke ist im Sommer zu hören. Eine Vielzahl von Libellen ist im Gebiet anzutreffen – der naturnahe Bach bietet Entwicklungsmöglichkeiten für diese Insekten, zu denen beispielsweise die in Niederösterreich stark gefährdete Grüne Keiljungfer zählt.

Traditionelle, extensive Bewirtschaftung durch Landwirte erwünscht
Die unter der Obhut des Naturschutzbundes befindlichen Flächen sind vorwiegend Wiesen, die regelmäßig gemäht werden müssen. Die Flächen werden von Bauern traditionell bewirtschaftet.

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