Trockenrasen am Galgenberg (Niederösterreich)

Der (Halb-)Trockenrasen am Galgenberg bei Oberstinkenbrunn, Gemeinde Wullersdorf, im nördlichen Weinviertel ist von nationaler Bedeutung. Er bietet vielen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ein Rückzuggebiet. 1972 wurde eine Fläche von knapp 2 ha (3 Parzellen) zum Naturdenkmal erklärt. Seit 1974 besitzt der | naturschutzbund | hier Grundstücke im Kernbereich des geschützten Standortes. Daneben gehören dem Naturschutzbund noch zwei kleinere Parzellen, die aber nicht Bestandteil des Naturdenkmals sind. Im Jahre 2004 konnten, dank einer großzügigen Spende aus Vorarlberg, weitere angrenzende Grundstücke angekauft werden. Mittlerweile umfasst das Eigentum des Naturschutzbundes also ganze 3,24 ha und damit einen Großteil der 3,36 ha großen Fläche.

© Hans Martin Berg

© Stefanie Glantschnig

© Hans Martin Berg

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Blütenpracht im Wechsel der Jahreszeiten
Der Galgenberg ist als „Blumenberg“ bekannt. Zeitig im Frühling nachdem die Kuhschellen die Rasen mit lila Farbtupfern zieren, leuchten die Blüten der Frühlings-Adonis gelb aus der ergrünenden Vegetation hervor. Im späten Frühling verwandeln die Blüte des Steppen-Windröschens, die gelben Blütentrauben des niederliegenden Geißklees und die rosaroten Blüten des großen Kreuzblümchens die Landschaft in ein buntes Blumenmeer. Darauf folgt die prächtige Blüte des Diptams und die zart blauen Blüten des Zotten-Leins inmitten der silbrigen Schweife der fruchtenden Federgräser. Auch im Herbst leuchten die Wiesen nochmals bunt auf: Berg- und Goldschopf-Aster blühen.

Die Erhaltung der Trockenstandorte ist an die Bewirtschaftung durch den Menschen geknüpft. Mahd und Beweidung durch Schafe verhindern, dass sich Büsche und Gehölze ausbreiten können. Besonders problematisch ist die Ausbreitung sogenannter „invasiver“ Arten. In der Gegend um den Galgenberg breitet sich vor allem die Robinie aus, die hier früher großflächig angepflanzt wurde.

Kinder, Lehrer und Feuerwehr helfen bei der Trockenrasenpflege
Das naturschutzfachliche Ziel am Galgenberg ist die Erhaltung eines Trockenrasen-Mosaiks mit offenen Rasen, Strauchgruppen und Übergängen zu den Waldgebieten. Die Waldsäume gehören zur typischen Landschaft und bieten vielen Vogelarten Lebensraum. Bereits 1999 organisierte der Ortsvorsteher von Oberstinkenbrunn mit der Feuerwehr die Entfernung von Gehölzen. Unter der tatkräftigen Mithilfe der Kinder und Lehrer der Freiraumschule Kritzendorf wurde die Trockenrasenpflege fortgesetzt. Seit 2001 wird das Naturdenkmal wieder mit Schafen beweidet.

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