Die Schleinitzbachniederung im Waldviertel (Niederösterreich)

Am östlichsten Rand des Waldviertels nahe Maissau liegt die Schleinitzbachniederung. Trotz Austrocknung findet man die Rosmarin-Kriech-Weide und die Sibirische Schwertlilie. Auch der Kiebitz findet hier noch einen geeigneten Lebensraum.

Bedrohte Fauna und Flora:
Der Feuchtgebietskomplex des Naturschutzgebietes Schleinitzbachniederung (Unterschutzstellung 1981) befindet sich in keinem günstigen Erhaltungszustand. Die zunehmende Austrocknung des Gebietes macht sich bemerkbar. Untersuchungen der Vogelfauna zeigten, dass der Anteil von Feuchtwiesenbewohnern gering ist, lediglich 5 Arten von 12 ehemals im Projektgebiet vorkommenden Feuchtwiesenarten wurden aktuell festgestellt. Das frühere Vorkommen des Grossen Brachvogels - das zur Unterschutzstellung des Gebietes beigetragen hat - ist spätestens 1983 erloschen. Unter den Charakterarten offener Feuchtwiesen ist nur mehr der Kiebitz in einem kleinen Restbestand zu finden. Dies lässt sich wahrscheinlich auf die zunehmende Austrocknung und die teilweise starke Verbrachung und Verbuschung mit Schilf und Weiden zurückführen.

© Hans Martin Berg

© Josef Limberger

© Hans Martin Berg

© Hans Martin Berg

© Heinz Forstinger

© Hans Martin Berg

Der | naturschutzbund | ist seit 1981/82 bereits Eigentümer zweier Flächen innerhalb des über 14 ha großen Naturschutzgebiets. Zusammen mit dem neuerlichen Ankauf im Jahr 2012 befinden sich nun 1,25 ha davon in unserem Eigentum. Um diese ist es noch relativ gut bestellt. Auf der einen befindet sich eine Feuchtwiesenbrache mit Vorkommen gefährdeter Pflanzenarten (Rosmarin-Kriech-Weide, Sibirische Schwertlilie, Feuchtwiesen-Prachtnelke, Trollblume), die andere ist eine mäßig intensiv genutzte feuchte bis frische Mähwiese. Es kommen Pfeifengras-Streuwiesen und Fettwiesen vor. Die Flora und Vegetation ist noch recht typisch und kaum eine Gefäßpflanzenart ist zur Gänze verschwunden, jedoch sind für das Naturschutzgebiet wertbestimmende Pflanzenarten zum Teil schon sehr selten geworden. Um ein Aussterben in den nächsten Jahrzehnten zu verhindern, müssen rechtzeitig restaurationsökologische Maßnahmen zur Hebung des Grundwasserspiegels getroffen werden.

Pflegemaßnahmen:
Das größte Problem ist die zunehmende Austrocknung. Die Sanierung des Wasserhaushaltes lässt sich nur langfristig lösen und erfordert ein großräumiges Flächenmanagement. Das zweite Problem, die Verbrachung und Verbuschung kann durch eine Änderung der Bewirtschaftungsweise zur kurz- bis mittelfristige Sicherung und damit zur schnellen Verbesserung der Lebensbedingungen für die noch vorhandenen typischen Feuchtwiesenflora und -fauna führen.

.