Östlich der Stadt Eggenburg, sowohl in der gleichnamigen Gemeinde als auch in Grafenberg-Straning, liegt eines der beliebten Ausflugziele des UNESCO-Geopark „Kulturpark Kamptal". Das 7 ha umfassende Gebiet rund um die Geobiotope Fehhaube und Kogelsteine ist sowohl geologisch als auch naturschutzfachlich von besonderer Bedeutung. Der | naturschutzbund | hat zwischen 2007 und 2008 mehrere Parzellen mit einer Gesamtgröße von 2,88 ha angekauft. Ein Jahr darauf wurde es zum Naturschutzgebiet erklärt, später sogar zum Natura 2000-Gebiet.
Naturgewalt als Steinmetz
Die Ebene ist mit riesigen Blöcken Maissauer Granits übersäht. Wie Skulpturen ragen die Felsen aus der Ebene. Mehr als 550 Mio. Jahre hat der natürliche Gestaltungsprozess gedauert. Das prominenteste Kunstwerk der Natur ist der 6 m hohe „Wächter“. Die geologischen Formationen sind als Naturdenkmal geschützt.
Für manche gilt der Ort als „Kraftplatz“ und wird entsprechend gern besucht. Den Schutz dieser Naturlandschaft mit den Ansprüchen der vielen Besucher unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach. Beeinträchtigungen der Natur sind vor allem illegale Feuerstellen und Wandersteige abseits der gekennzeichneten Wege. In geschützten Landschaften ist dieses Verhalten aus gutem Grund verboten.
Der hier vorkommende Silikattrockenrasen beherbergt eine Vielzahl an besonderen, zum Teil gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Zu den interessantesten Pflanzenarten des Gebietes zählen die Sand-Schwertlilie und der Niederliegende Besenginster.
Der Neuntöter und die Sperbergrasmücke zählen zu den besonders durch Lebensraumverlust bedrohten Vogelarten. Die Spezialisten Gefleckte Keulenschrecke und Fingerkraut-Sandbiene sind ebenfalls auf den Fortbestand dieser gefährdeten Biotope angewiesen.
Invasion des Lebensraumes
Wie fast überall in den geschützten Lebensräumen Niederösterreichs wandert auch hier die Robinie ein. Solche „eingeschleppte“ Arten sind eine besondere Bedrohung für die bestehenden Lebensräume, da sie heimische, wenig konkurrenzstarke Pflanzenarten verdrängen.
Grundstückserwerb schafft Wanderkorridore in zerstückelter Landschaft
Nach einer naturschutzfachlichen Erhebung des Lebensraumes im Rahmen des LIFE-Projektes "Pannonische Fels- und Trockenrasen" sind zahlreiche Maßnahmen zum Schutz des Gebiets durchgeführt worden. Unter anderem wurde die Landschaft von der invasiven Robinie befreit. Wanderkorridore konnten in diesen fragmentierten Lebensräumen mit der Unterstützung der Krahuletzgesellschaft Eggenburg sowie mit einer finanziellen Unterstützung des niederösterreichischen Landschaftsfonds, der EU und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt erstellt werden. Sie dienen der Erhaltung der genetischen Vielfalt in den Beständen. Dazu wurden Grundstücke angekauft, die bisher intensiv landwirtschaftlich genutzt wurden. Die Äcker wurden in Weiden übergeführt und werden heute mit Schafen beweidet. Regelmäßige ehrenamtliche Pflegeeinsätze sind nötig, um die Verbuschung und Verfilzung hintanzuhalten. HelferInnen sind dem Naturschutzbund stets willkommen!