Winkelwiesen Urbersdorf Strem (Burgenland)

Aufgrund der kleinräumig landwirtschaftlichen Nutzung der Fläche in der Gemeinde Güssing bei Urbersdorf, bis in die 1990er Jahre bestehen bis heute auf dem Gebiet der Winkelwiesen (138.030 m²) mehrere verschiedene Typen von Magerwiesen.

© Helmut Höttinger

© Josef Weinzettl

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Innerhalb der einzelnen hier vorkommenden Wiesentypen können die drei Assoziationen Streuwiesen, Magerwiesen und Seggenriede unterschieden werden, die jedoch an den besonderen Standorten je nach den kleinräumigen Lichtklimata, Feuchteverhältnissen und Trophiegraden noch in Form verschiedener Verbände und Ordnungen auftreten können. Auf dem Gelände der Winkelwiesen befindet sich in einem staunassen, spät gemähten Bereich ein umfangreicher Streuwiesenbestand. In den trockeneren Arealen gedeihen Tiefland-Mähwiesen, in den Altarmrelikten Großseggenbestände. So findet man dort ein buntes Blütenmeer aus Bertram-Schafgabe, Brenn-Hahnenfuß, Färber-Scharte, Feuchtwiesen-Pracht-Nelke, Gelb-Taglilie, Gottes-Gnadenkraut und Lungen-Enzian. Elter und Wachtel sind für diesen Wiesenkomplex registriert worden. Auch der besonders intensiv blau gefärbte Balkan-Moorfrosch (Männchen) lebt hier.

Leider sind alle früher hier vorkommenden hochgradig gefährdeten (FFH-) Tagfalterarten aus dem Gebiet verschwunden, darunter die einzige Population der FFH-Art Goldener Scheckenfalter im Burgenland. Von den FFH-Arten kommt nur mehr der Große Feuerfalter vor. Die früher aus naturschutzfachlicher (insbesondere entomologischer) Sicht nationale Bedeutung der Fläche hat sich auf eine nur mehr regionale Bedeutung reduziert. Die Pflege umfasst die Wiederherstellung eines kleinteiligen Mosaiks aus 1- bis 2-schürigen Wiesen mit (drei) unterschiedlichen Mähterminen unter Belassung und Wiederherstellung von (jungen) Brachflächen und Säumen im Ausmaß von mindestens 20 %. Zusätzlich findet eine selektive mechanische Goldrutenbekämpfung statt.

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